Probleme beim Aufsuchen schwacher Objekte gibt es immer wieder in Regionen, in denen helle Leitsterne fehlen. Bei zu schwachen Leitsternen komme ich mit dem Telrad alleine an die Grenzen, so das ich daneben noch einen optischen Sucher im Einsatz habe, um mich an das Objekt herantasten zu können. Ebenfalls verwende ich einen Laser, der das anpeilen und aufsuchen deutlich erleichtert.
Das Telrad Reflexvisier Der ReflexSight LED Projektionssucher Der Optische Sucher Der Laser zum Aufsuchen Der Leuchtpunktsucher "TS SkyfinderV LED" Der APM LED Leuchtpunktsucher Das Blaze Gitter Spektroskop "Star Analyser 100" Die Sternkarten
Auf dieser Seite beschreibe ich den Telrad Sucher, den Explore Scientific ReflexSight LED Projektionssucher, meinen optischen Sucher, die Leuchtpunktsucher SkyfinderV LED und dem APM LED Leuchtpunktsucher sowie das
Blaze Gitter Spektroskop "Star Analyser 100" und die verwendeten Sternkarten.
Dieser Sucher ist ein Peil- oder Reflexsucher, er projiziert drei konzentrische Kreise an den Himmel.
Der Durchmesser der Kreise beträgt 0,5°, 2° und 4°.
Die Helligkeit der Kreise lässt sich sehr feinfühlig regeln.
Die Anwendung von einem Telrad ist sehr einfach:
Bei der Anwendung vom Telrad sollte nicht mit nur einem Auge durch dem Telrad geschaut werden, und dabei das andere zugekniffen werden, sondern es werden immer beide
Augen genutzt:
Mit einem Auge wird mit Hilfe der Teilkreise vom Telrad der gewünschte Stern zentriert, das andere Auge sieht dabei am Telrad vorbei.
Mit dieser Art des Aufsuchens wird ein größeres Feld am Himmel
überblickt, was sehr förderlich ist, um auch in Sternfeldern mit nur wenigen und schwachen Sternen einen Stern anpeilen zu können.
Für diesen Sucher ist umfangreiches Zubehör im Handel erhältlich:
Auf meinem Bildern vom Telrad sind die optionalen Erweiterungen wie die Taukappe und der Pulser bereits installiert.
Die Basis vom Telrad Sucher:
Befestigt wird die Basis mit zwei Doppelklebebändern am Teleskoptubus.
Es gibt auch die Möglichkeit, die Basis mit Schrauben zu befestigen, die Klebebänder reichen aber völlig aus.
Die Basis lässt sich auch anderweitig verwenden, z.B. als Basis für einen Sonnensucher.
Die Kreise vom Telrad mit einer Größe von 0,5°, 2° und 4°.
Der innere 0,5° Kreis entspricht den Monddurchmesser.
Eine Basiserhöhung bringt den Telrad weiter vom Teleskoptubus weg, was den Einblick erleichtert, da man mit dem Kopf nicht mehr so nahe an den Teleskoptubus heran muss.
Abgebildet ist hier die 10cm Erhöhung, diese gibt es auch mit 5cm Höhe im Handel (Stand 11/2013).
Der Pulser für den Telrad wird als Bausatz geliefert (11/2012).
Der Einbau geht leicht von statten.
Der alte Batteriehalter wird entfernt, es müssen in das Gehäuse zwei Löcher gebohrt werden, die verbliebenen Kabel im Telrad müssen ab isoliert und mit den beigelegten Kabelverbindern
verbunden werden.
Der Regel für die Pulsdauer wird dann mit der Gehäusewand vom Batteriefach verschraubt.
Das Pulsen lässt sich feinfühlig einstellen.
Der vorhandene Ein- Ausschalter dient weiterhin zur Einstellung der Helligkeit von den Zielkreisen.
Mit dem Pulser lässt sich das überstrahlen sehr schwacher Sterne durch die
Zielkreise effektiv verhindern.
Beim ReflexSight handelt es sich um einem Telrad ähnlichen Projektionssucher. Dieser Sucher hat aber einige Mängel.
Dieser Sucher projiziert ähnlich wie der Telrad drei Kreise an dem Himmel. Die gepunkteten Kreise haben einem Durchmesser von 4, 2 und 0,5°. Mittels des seitlichen Ein/Ausschalters und gleichzeitig den Helligkeitsregler lassen sich
die drei gepunkteten Kreise feinfühlig in der Helligkeit regeln.
Die Ausrichtung der Zeilkreise geschieht werkzeuglos über drei Drehknöpfe auf der Stirnseite des Suchers. Für die Beleuchtung der Zielkreise werden zwei AAA-Batterien benötigt. Akkus sind ebenfalls geeignet.
Befestigt wird dieser
Sucher über einem Standard Sucherschuh.
Die Mängel dieses Suchers.
Die Befestigung am Teleskop.
Die Befestigung des Suchers geschieht über einem Standartsucherschuh. Hier gibt es allerdings Probleme mit der Befestigung des Suchers:
An einem Sucherschuh an denen die Flanken und damit auch die Klemmschrauben schräg angebracht sind passt der ReflexSight nicht hinein. Diese Sucherschuhe sind an vielen Teleskopen zu finden.
Die Basis vom ReflexSight ist nicht hoch genug. Die Klemmschrauben stoßen am Boden vom Reflexsucher an, der Reflexsucher lässt sich nicht in den Sucherschuh schieben.
Es wird ein Sucherschuh benötigt, bei dem die Klemmschrauben im 90° Winkel von der Außenseite der Klemmung weggehen.
Bei einer solchen Aufnahme bleibt Platz um den Reflexsucher in den Sucherschuh einschieben und klemmen zu können.
Die eingebaute Tauschutzkappe.
Dieser Reflexsucher verfügt über eine eingebaute Taukappe, die die Linse und die Scheibe abdeckt. Beides wird freigegeben, wenn die Taukappe von beiden weggeschoben wird. Links im Bild
geschlossen, rechts im Bild geöffnet.
Hier ist leider eine große Schwachstelle zu finden:
Sobald der Reflexsucher zum Himmel gerichtet wird, rutscht die Kappe durch ihr Eigengewicht vor die Linse. Auf dem Bild habe ich den Reflexsucher schräg gegen eine Wand
gelegt. Die Tauschutzkappe rutscht dann sofort zurück auf die Linse. Das ist ein sehr ärgerlicher Mangel.
Eine Abhilfe kann mit einem kleinen Gummiband erfolgen, die die Tauschutzkappe am zurückrutschen hindert.
Als optischen Sucher verwende ich einen Vixen 80/400mm Refraktor. Zusammen mit einem 32mm Fadenkreuzokular, mit einem Eigengesichtsfeld von 70°, komme ich auch folgende Werte:
Aufgebaut habe ich den Sucher an den Teleskopen Site by Site, die Ausrichtung erfolgt mit einer Leitrohrplattform.
Die Original Vixen Okularaufnahme habe ich durch eine Baader
2" ClickLock Klemme ersetzt.
Die beiden kleinen Klemmschrauben in der Vixen Okularaufnahme hielten den Zenitspiegel mit dem Fadenkreuzokular nicht sicher genug.
Das Fadenkreuz lässt sich durch den schwarzen Drehring - in diesem auch die Beleuchtungseinrichtung eingeschraubt ist - scharfstellen.
Die Beleuchtungseinrichtung lässt sich feinfühlig in der Helligkeit regulieren.
Dieses Teleskop setzte ich in Verbindung mit einem Folienfilter bei der
Sonnenbeobachtung im Weißlicht ein.
Zum anpeilen der Sterne verwende ich einen grünen Laser, den ich mit einer justierbaren Laserhalterung verwende. Dieser Laser besitzt eine USB Lademöglichkeit und kann auch mit einem USB Kabel betrieben werden, falls der interne
Akkus leer sein sollte.
Das anpeilen der Sterne gestaltet sich mit dem Laser sehr einfach. Ich muss mich beim anpeilen, gerade bei hoch stehenden Objekten nicht mehr hinter dem Telrad beugen.
Bei sehr klaren Himmel ist der
Laser als eine feine Linie zu sehen, je nach Feuchtigkeit der Luft variiert die Helligkeit des Laserstrahls.
Der "TS SkyfinderV LED" ist ein Leuchtpunktsucher, der Laut Händler komplett aus Metall gefertigt ist.
Dieser Leuchtpunktsucher bietet einen roten Punkt für den Nachthimmel oder einen grünen Punkt für den Taghimmel. Die Leuchtpunkte sind über einen großen Drehschalter, der oben am Sucher angebaut ist, über fünf Stufen einstellbar.
Dieser Drehschalter dient auch als Ein/Aussschalter.
Der Sucher hat laut Händler eine Öffnung von 40mm. Die Scheiben sind laut Händler vergütet und entspiegelt (Stand Oktober 2019).
Justiert wird der Sucher über zwei Justierschrauben. Mit diesen findet eine vertikale und horizontale Justage statt.
Zur Stromversorgung wird eine Knopfzelle eingesetzt. Passende Knopfzellen sind CR 2032 und CR 2025.
Der Sucher wird mit einem passenden Halter für alle gängigen Sucherschuhe geliefert. Das komplette Gewicht vom Sucher inklusive Halter beträgt rund 270 Gramm.
Mitgeliefert wurden zwei passende Abdeckkappen für die
Glasscheiben.
Bei diesem Sucher handelt es sich zunächst um ein solides Gerät. Die Ausführung aus Metall erscheint sehr unverwüstlich, es ist nichts aus aus Plastik, bis auf die Abdeckkappen, an diesem Sucher zu finden. Alle Abdeckkappen sind durch
Dichtringe gegen eindringende Feuchtigkeit gesichert. Auch ist dieser Sucher sehr justierstabil. Der Leuchtpunkt ändert seine Lage nicht, auch wenn das Teleskop samt Sucher oft auf- und abgebaut wird.
Damit erschöpfen sich aber auch schon die guten Eigenschaften von diesem Sucher.
Die Öffnung von diesem Sucher wird mit 40mm angegeben. Diese 40mm sind aber nur von theoretischer Natur.
In der Praxis wird die Öffnung vom Sucher durch die interne Technik wie der im linken Bild zu sehenden breiten Ring auf
30mm begrenzt.
Die interne Scheibe hinter der Frontscheibe vom Sucher spiegelt erheblich und ist stark vergütet (unteres Bild).
Der Sucher nimmt durch die starke Vergütung viel Licht am Himmel weg. Die Sterne werden stark gedämpft, schwache Sterne sind nur noch sehr schwer zu sehen. Dazu kommt noch der Leuchtpunkt, der selbst in der geringsten
Einstellung noch so hell ist, das auch mittelhelle Sterne, die durch den Sucher schon sehr gedämpft werden, zusätzlich überstrahlt werden und somit im Sucher unsichtbar werden.
Der Leuchtpunkt hat eine sehr starke Parallaxe. Je nach Einblickposition wandert der Leuchtpunkt deutlich.
Die Lage vom Leuchtpunkt kann nicht werkzeuglos eingestellt werden. Es wird ein Schraubendreher benötigt.
Im Grunde genommen ist die Justage vom Leuchtpunkt sehr stabil. Durch die Rasten in den Einstellschrauben kann sich der Leuchtpunkt kaum verstellen. Das gilt aber nur, wenn dieser Sucher an ein und demselben Teleskop verwendet
wird. Wird dieser Sucher an unterschiedlichen Teleskopen verwendet, kommt man nicht umhin, passendes Werkzeug zum einstellen vom Leuchtpunkt mitzuführen.
Mein Fazit von diesem Sucher:
Für das Aufsuchen von Planeten und hellen Sternen macht dieser Sucher Sinn. Auch für das Aufsuchen von Planeten in der Dämmerung wie Merkur oder der Schmalen Mondsichel ist dieser Sucher gut
geeignet. Der grüne Punkt ist gerade in der hellen Dämmerung gut zu gebrauchen.
Ebenfalls sehr positiv ist die robuste Ausführung anzusehen. An einem und dem selben Gerät montiert hält dieser Sucher seine Justage, auch wenn
dieser oft transportiert wird und das Teleskop mit Sucher oft aufgebaut wird. Durch den großen Drehschalter kann die Helligkeit und das Ausschalten vom Sucher auch mit Handschuhen leicht bewerkstelligt werden.
Es überwiegen aber die Nachteile von diesem Sucher:
Dieser Leuchtpunktsucher ist komplett aus Metall gefertigt. Die Helligkeit von diesem Sucher ist in sieben Stufen einstellbar.
Über einen Wahlschalter lassen sich vier verschiedene Zielsymbole einstellen: Ein Kreis mit Kreuz und einen Punkt in der Mitte, einen einzelnen Punkt, ein Kreuz mit Punkt in der Mitte, einen Kreis mit einem Punkt in der Mitte.
Justiert wird der Sucher mittels Innensechskantschlüssel.
Betrieben wird dieser Leuchtpunktsucher mit einer CR 2032 Knopfzelle.
Zum Schutz der Sichtscheibe wird eine Gummihaube mitgeliefert.
Die Sichtscheibe ist stark vergütet. Sie nimmt am Himmel einiges an Licht weg, die Sterne werden stark gedämpft, schwache Sterne gehen verloren.
Der
Leuchtpunkt ist auch in der geringsten Einstellung noch sehr hell, nur der Punkt alleine ist dunkel und klein genug, um die dahinter liegenden Sterne nicht zu überdecken.
Der Drehschalter lässt sich bei niedrigen Temperaturen nur
sehr schwer bewegen. Auch ist die Rastung zwischen den Helligkeitsstufen nicht eindeutig zu finden. Mit Handschuhen ist es in den Wintermonaten und in kalten Nächten nahezu unmöglich, den Drehschalter von diesem Sucher zu
bewegen. Die Ausstellung wird ebenfalls nur sehr schwer gefunden, da bei tiefen Temperaturen durch die Schwergängigkeit vom Drehschalter eine Rastung nicht mehr bemerkt werden kann.
Mitgeliefert wird für diesem Sucher ein passender Sucherschuh mit gerader Auflage und zwei Befestigungsschrauben. Der Sucherschuh ist mit einer Gummi (?) Auflage beschichtet.
Das Gewicht vom Sucher inklusive dem
Sucherschuh und den Befestigungsschrauben beträgt 204 Gramm.
Beim "Star Analyser 100" handelt es sich um ein Spektroskop mit 100 Linien je mm. Dieses wird in das 1,25 Zoll Gewinde eines Okulars eingeschraubt.
Mit diesem Spektroskop spüre ich stellare Planetarische Nebel auf.
Der Anblick im Okular:
Im Okular, bei hoher Vergrößerung werden die Feldsterne durch ihr Kontinuum zu Fäden aufgezogen.
Dadurch das sich ihr Licht dann auf eine größere Fläche verteilt, werden sie schwächer und treten in den Hintergrund.
Ein Planetarischer Nebel, der nur in begrenzten Emissionslinien Licht emittiert wird nicht aufgezogen, sondern bleibt ein heller Punkt und kann somit im Feld nicht übersehen werden.
Die Grafik stellt denn Anblick im Okular
schematisch dar.
Wichtig:
Da das Licht beim Durchgang durch das Spektroskop etwas abgelenkt wird, ist auch der wahre Ort vom Planetarischen Nebel etwas versetzt.
Um das zu kompensieren und den Planetarischen Nebel auch tatsächlich
mittig einzustellen, spanne ich das Okular mit dem eingeschraubten Spektroskop nicht fest in den Okularauszug ein, sondern ich lasse es etwas locker.
Dann drehe ich das Okular und bewege die Montierung mit dem Handtaster
entsprechend, bis der Lichtpunkt vom Planetarischen Nebel einen gleichmäßigen Kreis um das Zentrum vom Feld im Okular beschreibt.
Schraube ich dann das Spektroskop aus dem Okular heraus, um den Planetarischen Nebel
weiter zu beobachten, dann befindet er sich auch tatsächlich in der Mitte vom Feld.
Einen Hinweis auf diese Methode findet sich im "Praxishandbuch Deep Sky" auf der Seite 47, oben.
Um mich am Sternenhimmel zu orientieren benutze ich den "Cambridge Double Star Atlas".
Der Cambridge Double Star Atlas ist eigentlich für Beobachter von Doppelsternen gedacht, er kann aber auch uneingeschränkt als ein Sternatlas eingesetzt werden.
Die Blätter sind aus sehr stabilen und
feuchtigkeitsunempfindlichen Papier gedruckt. Die Karten lassen sich mit schwachen Rotlicht sehr gut lesen.
Eine Karte vom Cambridge Double Star Atlas.
Ein Ausschnitt aus dem Cambridge Double Star Atlas.
Die Aufsuchkarten drucke ich mit dem Programm "Cartes du Ciel".
Für den Optischen Sucher drucke ich einen Kreis ein, der dem Feld vom Fadenkreuzokular am Himmel entspricht. Der kleine Kreis entspricht dem Feld vom Aufsuchokular am
Newton.
Sterne und Nebel drucke ich bis zu einer Tiefe von 11m5 ein.
Die Karte für den Sucher ist zudem gespiegelt, damit sie den Anblick
mit dem Zenitspiegel entspricht.
Diese Karte ↓ ist die Übersichtskarte für dem Sucher.
In die Detailkarte für das Aufsuchokular ↓ drucke ich Sterne und Nebel bis zu einer Tiefe von 14m5 ein.